10. Klassen: „Toleranz gegenüber anderen Religionen“

Wer vermutet schon ein buddhistisches Zentrum mitten in Hannover? Im Stadtteil Mittelfeld steht die Pagode „Viên Giác“. 1993 aus Spendengeldern erbaut, zählt sie zu den größten weltweit außerhalb Vietnams und ist vom Baustil eine der modernsten ihrer Art. Es ist ein offenes Haus, in dem täglich am frühen Morgen und am Abend Zeit für Gebete und Meditation ist. Vielleicht nicht nur für Buddhisten Zeit zur „vollkommenen Erleuchtung“, was auch der vietnamesische Name „Viên Giác“ bedeutet. Es ist ein Ort der Ruhe, eine andere Welt, in die unsere Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs am Namenstag unserer Schule für einen Vormittag eintauchen durften. Die Jugendlichen saßen während des eineinhalbstündigen Vortrags sockfuß auf dem Fußboden - so, wie es sich gehört, wenn man zu Gast ist in einem buddhistischen Kloster ist. Während dieser Zeit konnten sie sich einen Eindruck von der imposanten Gebetshalle und der Pracht der verschiedenen Buddha- und Bodhisattva Figuren verschaffen und diese andere – fremde – Welt auf sich wirken lassen. Herr Hugo Cardenas, der den Jugendlichen wesentliche Prinzipien des Buddhismus erläuterte und mit ihnen eine kurze Meditation durchführte, wies in seinem Vortrag u.a. darauf hin, dass die goldenen Figuren mit den vielen Armen, die es in der Halle gab, keine Götter, sondern besonders barmherzige Menschen darstellen. Besonders beeindruckend war der Besuch des Andachtsraumes, in dem die Buddhisten ihrer Verstorbenen gedenken. 1600 Fotos Verstorbener, z.T. digitalisiert, halten die Erinnerung an sie lebendig und die vielen Opfergaben in Form von Blumen, Obst, Süßigkeiten und Räucherstäbchen zeigten uns, dass der Raum täglich besucht wird. Wer wollte, konnte nach der Führung noch die Aussicht vom 24 Meter hohen Turm genießen, in dem sich 10 000 kleine Buddhafiguren befinden. In der Pagode erlebten die Jugendlichen, was an der Alma täglich eingeübt wird: Toleranz und Respekt gegenüber Andersgläubigen.