Wie geht Müllvermeidung?
Zu Besuch im Hildesheimer Unverpacktladen ‘grammliebe’
FFP2 Masken, Testkits, Schutzanzüge … nicht selten wird angemerkt, dass die Corona-Pandemie massive Müllberge produzieren würde. Das stimmt auch, jedoch ist das Problem nicht neu.
Die Produktion von Kunststoffverpackungen nimmt jedes Jahr zu - mit katastrophalen Auswirkungen. Im Pazifik treibt ein Müllstrudel, der viermal so groß ist wie Deutschland und Mikroplastik wurde neuerdings sogar im Blutkreislauf von Menschen nachgewiesen. Diese Tatsachen ließen auch die Klasse 9b aufhorchen, als wir die Unterrichtseinheit zum Thema “Nachhaltiger Konsum” vor einigen Wochen begannen und derartige Schlagzeilen zur Sprache kamen. Je mehr wir uns mit dem Thema beschäftigten, desto deutlicher wurde: Am besten ist immer noch die Müllvermeidung. Nun gibt es in Hildesheim ein Geschäft, das genau dieses Ziel in greifbare Nähe rückt: Den Unverpacktladen ‘grammliebe’. Hier werden Produkte des täglichen Bedarfs unverpackt zum Abwiegen und Abfüllen angeboten. Dadurch kann eine ganze Menge Verpackungsmüll eingespart werden. Frau Schneider, die Inhaberin von Grammliebe, lud die Klasse 9b auf Anfrage kurzerhand zu ihr in den Laden ein. Die Schüler/innen notierten sich im Vorfeld noch einige Fragen an Frau Schneider und schon ging es los. Kaum angekommen merkt man gleich: Das Geschäftsmodell kommt bei den Schüler/innen gut an. Einige wiegen Produkte ab und stehen schon vor der Kasse. Im Gespräch wird jedoch klar: Corona, Krieg und Inflation gehen an Unverpacktläden nicht spurlos vorbei. Rund 50 Unverpacktläden mussten im Jahr 2022 in Deutschland bereits schließen. Und auch ‘grammliebe’ hat schwer zu kämpfen. Warum also nicht den nächsten Einkauf mal unverpackt bestreiten? Und gleichzeitig etwas Gutes tun gegen das Problem Plastikmüll.