Blumenzwiebeln für einen guten Zweck
aus der HAZ vom 17. Dezember 2020
Der Stand der Schulen auf dem Hohen Weg beim Weihnachtsmarkt liegt Christina Roscheng am Herzen: Die Erlöse kommen traditionell dem Verein Regenbogen zugute, der krebskranken Kindern hilft.
Doch in diesem Jahr fällt der Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Pandemie aus – damit gibt es auch keinen Stand der Schulen. Umso erfreuter war Roscheng, die als Lehrerin der Albertus-Magnus-Schule arbeitet, dass sich Schüler ihres Wahlpflichtkurses Wirtschaft spontan bereiterklärten, Regenbogen in diesem Jahr mit einer ganz anderen Aktion zu unterstützen. So bestücken die Neuntklässler nun regelmäßig Kisten für den Verkauf von Blumenzwiebeln vor Geschäften im Bereich des Ostertors.
Die Jugendlichen betreuen auch Albertus-Magnus-Schulkiosk
Durch den Shutdown sind nun mit Cooks & Wines und Wein Kusch nur noch zwei Geschäfte übrig geblieben. „Wir haben aber schon ein sicheres Plus von 900 Euro erwirtschaftet“, freut sich Roscheng. Die Blumenzwiebeln habe die Hildesheimer Gärtnerei Narzynski für den Einkaufspreis von vier Euro zur Verfügung gestellt und einige der Zwiebeln auch gespendet. Verkauft würden die Zwiebeln für sechs Euro. „Die Leute können aber auch gerne mehr Geld in unsere Büchsen rein tun“, betont die Pädagogin. Laut Roscheng hat sie es der Vorsitzenden des Vereins „Aktionsgemeinschaft Osterstraße und Ostertor“, Silke Oberwandling, zu verdanken, dass die Kisten vor den dortigen Geschäften aufgestellt werden konnten. „Meine Schüler haben die Zwiebeltöpfe mit Kugeln, Schleifen und anderem Dekorationsmaterial geschmückt“, berichtet die Lehrerin.
Geschäftsfrau Silke Oberwandling half bei der Standortwahl
Einer aus der Gruppe ist Nikolas Kiesel. Er hatte im vergangenen Jahres den Stand der Schulen mit aufgebaut. „Die Idee mit den Blumenzwiebeln finde ich toll“, sagt der Jugendliche. Für seine Mitschülerin Louisa Wellerding ist es der erste Einsatz für die Kinderkrebshilfe. Sie kümmert sich regelmäßig um die Kiste vor der Vinothek Cooks & Wines. Ein oder zwei Mal pro Woche schaue sie nach, ob Nachschub nötig ist. Ihr zur Seite steht Zoe Hübner. „Wir kommen einmal in der Woche während der Unterrichtszeit und einmal während unserer Freizeit“, sagt Zoe. Die Schüler hätten sich vorher in den Geschäften vorstellen müssen, berichtet Roscheng. Da ja alle Praktika gestrichen seien, kämen die Jugendlichen zumindest auf diese Weise in Kontakt zu Geschäftsleuten.